Bruch mit der Symbolik der Subordination als Chance und Dilemma alternativer Widerstandsbewegungen am Beispiel politischer Agitation von Indern in Natal 1893-1895

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde Note: 13 Martin-Luther-Universitt Halle-Wittenberg (Institut fr Ethnologie) Veranstaltung: Macht und Widerstand Sprache: Deutsch Abstract: Die trotz des Einspruchs von Seiten der Law Society of Natal erfolgreiche Zulassung Mohandas Karamchand Gandhis zum Supreme Court of Natal kann als signifikantes Ereignis bei der Erfassung struktureller Untersttzung indischer politischer Agitation in Sdafrika vor dem Ersten Weltkrieg aufgefasst werden. Trotz seiner eigentlichen politischen Irrelevanz knnen am spezifischen Ablauf dieses Vorgangs externe Krfte und Strukturen am Werk gesehen werden die wesentlich ber Ausformung von Erfolg oder Misserfolg einer non-violent non-cooperative civil disobedience mitentscheiden. Sowohl fr die Re- und Dekonstruktion der Anwendung dieser Strategie als auch fr die Frage der Anwendbarkeit in gegenwrtigen Konflikten ist deren Offenlegung essentiell. Dieses somit funktionell abgegrenzte Ereignis selbst fand am 3. September 1894 in der Kolonie Natal statt dem Teil Sdafrikas der zu diesem Zeitpunkt zum britischen Reich gehrte welches sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wie die meisten westeuropischen Industriemchte in einer Neuausrichtung seines imperialen Selbstverstndnis befand. Konstruiert man die Geschichte Europas im 19. Jahrhundert als Kampf liberaler brgerlich-freiheitlicher Krfte mit der Zielvorstellung einer aufgeklrten rechtsstaalich-demokratischen und technologisierten Welt gegen das konservative Erbe so erscheinen diese letzten Jahrzehnte als eine Abfolge von bitteren Krnkungen als Zusammenbruch humanistisch-missionarischer Ideale als rechtsnationalistische Aufhebung konomischer freier Entfaltung als biologistische Anfechtung eines liebgewordenen Menschenbildes und als stndige Abfolge von radikalen Herausforderungen von Seiten der politischen Pole sowie der sozial und kulturell ''Anderen'' (vgl. Meyer 1991 27-31)