Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur Mediävistik Note: 13 Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für deutsche Philologie) Veranstaltung: Literaturgeschichte Mittelalter/Frühe Neuzeit Sprache: Deutsch Abstract: Bei der Lektüre des Wigalois von Wirnt von Grafenberg ist das Motiv der Vatersuche besonders auffällig. Darum soll in der folgenden Arbeit das Vater-Sohn-Motiv erläutert und anschließend in Bezug auf den Wigalois analysiert werden. Dazu soll zunächst das Motiv der Vatersuche in der Literatur aus allgemeiner Perspektive beleuchtet werden. Anschließend sollen die auffälligen Passagen im Wigalois dargelegt werden um sie schließlich zu analysieren um die Funktion des Motivs herauszuarbeiten.In der höfischen Erziehung die Wigalois ohne seinen Vater Gawein am Hofe seiner Mutter Florie erfährt wird ihm viel von „sînes vater vrümichheit berichtet. Und so ist auch Wigalois' Motivation bei dem Aufbruch vom Hofe seiner Mutter das Streben nach dem Vorbild der unbekannten Vaterfigur und das Finden seines Vaters:ich wil den suochen von dem mir ietugent unde manheitallez mîn leben ist geseit;daz ist mîn vater her Gâwein. (V. 1302 ff.)Doch als Wigalois an den Artushof kommt wo er seinen Vater auf Bitten der Königin sogar als Erzieher zur Seite gestellt bekommt erkennt er ihn nicht. Erst viel später erfährt Wigalois eher beiläufig dass es sich bei seinem Erzieher Gawein auch um seinen Vater Gawein handelt (V. 4792 ff.).Das Motiv der Vatersuche und später der Vater-Sohn-Beziehung dient als „kompositionelle Klammer für den ganzen Roman jedoch ist der entscheidende Schlüsselmoment die Enthüllung Gaweins als Wigalois' Vater in der Situation scheinbar vollkommen unmotiviert und auch das Nicht-Erkennen von Vater und Sohn am Artushof wirft Fragen auf.
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