Die Beziehung der Geschwister Gregor und Grete in Franz Kafkas Die Verwandlung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik Vergleichende Literaturwissenschaft Note: 10 Friedrich-Schiller-Universitt Jena Sprache: Deutsch Abstract: Sie wird mich also doch verkommen lassen. (Kafka: Briefe 2005 S.299) schreibt Franz Kafka im Frhling 1917 an seine Schwester Otilie genannt Ottla nachdem diese die gemeinsame Heimatstadt Prag verlassen hatte. Verkommen wird auch Gregor Samsa in Franz Kafkas 1915 erschienener Erzhlung Die Verwandlung mit der sich diese Arbeit befasst. Die in Die Weien Bltter von Ren Schickele erstmals verffentlichte Verwandlungsgeschichte bietet eine Flle von Interpretationsmglichkeiten an. Dabei lassen sich verschiedenste Vorgehensweisen wie etwa die theologische Interpretation von Kurt Weinberg (vgl. Weinberg 1963) oder die psychoanalytische von Hellmuth Kaiser (vgl. Kaiser 1973) unterscheiden. Bereits der Titel Die Verwandlung bildet den Rahmen fr ein breites Spektrum von Interpretationen welche von der metabolischen Verwandlung ber den Rollentausch zwischen Mutter und Tochter bis zur Wandelung der Vater-Sohn-Beziehung Eingang in der Sekundrliteratur gefunden haben. Um diesen klassischen Themen zu entrinnen soll es im Folgenden um die Beziehungen der Geschwister Grete und Gregor Samsa zueinander gehen. Im Speziellen wird untersucht ob und wenn ja inwieweit sich die Verwandlung des Sohnes reziprok auf die Tochter bertragen lsst. Diesen Aspekt der Verwandlung innerhalb der Familienmitglieder beziehen nur wenige der unzhligen Interpretationen in ihre Darstellung ein. Wesentlich hufiger werden Vergleiche zwischen Vater und Sohn bzw. zwischen Mutter und Schwester literarisch umgesetzt. Notwendigerweise setzt dieser spezielle Themenbereich eine Analyse der Familienzustnde in der Zeit vor der Verwandlung voraus um die Entwicklung ber den Tod der Hauptfigur hinaus aufzeigen zu knnen. Weiterhin soll die Fragestellung durch genaue Analyse ausgewhlter Passagen de