Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie Kirchengeschichte Note: 13 Universität zu Köln Sprache: Deutsch Abstract: Neu waren Ritualmordvorwürfe gegenüber religiösen Minderheiten bereits im Mittelalter nicht mehr. Schon in der Antike mussten sich die frühen Christen des Vorwurfs erwehren bei ihren Messen Kinder zu töten und ihr Blut und Fleisch zu genießen. In Europa jedoch wurden solche Beschuldigungen erst im Mittelalter in aller Breite dann gegen Juden vorgebracht wo sie hauptsächlich in katholisch geprägten Regionen weite Verbreitung fanden. Die ersten Vorwürfe solcher Art sind in England für die Städte Norwich im Jahre 1144 sowie Gloucester im Jahre 1168 bezeugt von wo aus sie sich ihren Weg von Westen nach Osten über Spanien Frankreich Deutschland und Polen über ganz Europa bahnten. Zur raschen Verbreitung des Ritualmordvorwurfes trug bei dass einige der angeblichen Opfer so auch in Norwich und Gloucester bald als Märtyrer und Heilige verehrt wurden. Zunächst wurde eine jährliche internationale Verschwörungder Juden zum Nachvollzug der Kreuzigung Jesu an einem unschuldigen Kind unterstellt. Die Quellen zu den Judenpogromen in Erfurt 1221 und Fulda 1235 belegen jedoch eine baldige Anreicherung des Stereotyps um Motive des rituellen Kannibalismus und Blutabzapfens. Dies gilt vor allem für Fulda; quellenmäßig fassbar wird hier zum ersten Mal die Vorstellung der Entnahme von christlichem Blut für den rituellen Verzehr oder zu verschiedenen religiösen magischen oder medizinischen Zwecken als dem eigentlichen Motiv der angeblichen Ritualmörder. [...]
Piracy-free
Assured Quality
Secure Transactions
Delivery Options
Please enter pincode to check delivery time.
*COD & Shipping Charges may apply on certain items.