Die Familienkonstellation in Schillers Die Braut von Messina. Fragmentierung und Untergang einer Herrschergenealogie

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur Note: 10 Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen Sprache: Deutsch Abstract: Mit seiner Tragdie Die Braut von Messina unternahm Friedrich Schiller ein dramatisches Experiment. Das 1803 fertiggestellte Werk entstand in Anlehnung an die antiken Tragdien. Schiller folgte der Bestrebung einen Wettstreit mit den alten Tragikern zu versuchen und orientierte sich dabei vor allem an der strengen Form der antiken Vorbilder. Was Schiller mit der antiken Strenge assoziierte kann anhand eines Briefes an Iffland vom 24.02.1803 verdeutlicht werden. Demnach komme sein Werk formal den alten Tragdien nahe denn er verwende eine einfache Handlung wenig Personen wenig Ortvernderung eine einfache Zeit von einem Tag und einer Nacht vornehmlich aber der Gebrauch des Chors so wie er in der alten Tragdie vorkommt. Schiller der keine Nachahmung vorliegender antiker Tragdienstoffe initiieren wollte sondern den Versuch - und dabei kommt seine Gesinnung als Denker der Weimarer Klassik zum Vorschein - einer Verbindung antiker und moderner Elemente zu unternehmen suchte agierte entgegen des zeitgenssischen Theatergeschmacks. Sein Publikum interessierte sich lediglich fr das Vergngen des Zuschauers und verstand die Kunst nicht wie es in der Antike der Fall war als zentrales politisches soziales und individuelles Selbstverstndigungsmedium. Es erscheint daher nicht verwunderlich dass die Wirkung der Urauffhrung Der Braut von Messina die am zweiten April 1803 abgehalten wurde zwiegespalten war. Ein miger Erfolg lie sich vor allem bei der Hofgesellschaft verzeichnen die pikiert bezglich des prekren Inhalts des Dramas reagierte. Ins Zentrum der tragischen Handlung setzt Schiller die Herrscherfamilie Messinas die im Dramenverlauf durch Verfluchung Inzest und Mord bis zum Zerfall des eigenen Geschlechts fragmentiert wird. Wie uert sich die Fragmentierung innerh