Entdecker wider Willen? Wahrnehmung und Erfahrung der neuen Welt im Bordbuch des Christoph Kolumbus

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter Frhe Neuzeit Note: 17 Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg (Department Geschichte) Veranstaltung: HS Erfahrung der Welt: Pilgern Reisen Entdecken Sprache: Deutsch Abstract: Der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus am 12.Oktober 1492 wird ein hoher Stellenwert beigemessen von Spanien bis zu den USA gibt es verscheidene Rituale um diesen Tag zu feiern. Das Ereignis ging in die Weltgeschichte ein. Nicht umsonst wird das Jahr 1492 oftmals als mgliche Datierung der Epochengrenze zwischen Mittelalter und frher Neuzeit angesehen. Umso paradoxer erscheint demnach die Tatsache dass Columbus selbst bis zu seinem Tod nichts von seinem Glck Amerika entdeckt zu haben gewusst hatte: Er whnte sich stets in China wie man seinem Bordbuch welches er auf seiner Reise akribisch fhrte entnehmen kann. Aufgrund eines distanzierten Blicks mit dem Weltwissen des 21. Jahrhunderts kann man einen solchen Irrtum kaum begreifen. Deshalb lohnt es sich etwas genauer hinzusehen. Columbus hatte sich sehr grndlich auf sein ursprngliches Vorhaben den Osten India superior auf dem Westweg zu erreichen vorbereitet denn diese Idee war im Grunde nichts Neues und auch in Asien sind schon andere vor ihm gewesen. Entdecken erscheint als Bezeichnung fr Kolumbus'' eigentlichen Plan demzufolge nicht treffend bezeichnender wre etwa ein erneutes Auffinden bekannter Gefilde: Hierin liegt auch die Begrndung dafr dass Kolumbus zeit seines Lebens nicht bemerkte dass er gnzlich am falschen Ort gelandet war denn er nahm die neue Welt unter vllig anderen Voraussetzungen wahr. Gerade aus diesem Grund erscheint es ein probates Mittel die eigenen Gedanken und Empfindungen des Kolumbus whrend seiner Reise zu verfolgen was glcklicherweise anhand der Rekonstruktion seines verloren gegangenen Bordbuchs realisierbar ist. Dieses Dokument macht es demzufolge mglich der sich a