Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur Mediävistik Note: 17 Friedrich-Schiller-Universität Jena (Germanistik) Veranstaltung: Ädl I Sprache: Deutsch Abstract: Hartmanns ‚Erec' ist der erste in deutscher Sprache erschienene Artusroman des 12. Jahrhunderts und wurde in der Ambraser Handschrift fast vollständig überliefert. Das charakteristische Merkmal des Artusromans ist der Statusverlust des Helden. Der Held löst sich durch unhöfisches Verhalten aus der gesellschaftlichen Bindung löst und muss folglich âventiuren bestreiten um einen Selbstfindungsprozess und eine Neueingliederung in die Gesellschaft zu vollziehen. In ‚Erec' bestreiten zwei Figuren den Weg der Reintegration nämlich Erec und Enite. Es geht um die Problematik den Ansprüchen des Individuums (minne) einerseits und den Ansprüchen der Gesellschaft (Verantwortung) andererseits gerecht zu werden was den Protagonisten vorerst nicht gelingt. Die verlîgen-Problematik durch bedingungslose minne und die damit verbundene Entwicklung eines Gleichgewichts zwischen Liebe und Herrschaft als gesellschaftliche Pflicht sind zentrale Themen.Ausschlaggebendes Moment bei der thematischen Wahl der Hausarbeit war die Dichotomie „Liebespaar-Herrscherpaar wie sie Joachim Bumke verwendet um den Entwicklungsprozess der minne zwischen Erec und Enite zu beschreiben. Er ist der Meinung dass sich die Beziehung zu Beginn der âventiuren lediglich als „Liebespaar beschreiben lässt und am Ende der epischen Dichtung als „Herrscherpaar. Ob diese Unterscheidung des Begriffspaares und vor allem ob eine eindeutige Trennung der beiden so einfach ist wird sich zeigen wenn im Folgenden der Entwicklungsprozess der Protagonisten untersucht wird.
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