Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik Vergleichende Literaturwissenschaft Kyoto Sangyo University (Jap. Germanistenverband) Veranstaltung: Jahreskongress des Japanischen Germanistenverbands Tokio 7.6.1997 Sprache: Deutsch Abstract: Unsere Wertmaßstäbe liegen auf einer Skala von höchst persönlichen (Vorlieben) zu relativ allgemeinen von der Kultur in der wir leben übernommenen. 1. Das Kriterium der Originalität erweist sich als kulturell begrenzt und wird vielen Arten der Literatur nicht gerecht. 2. Stilisierung (als Gestaltungsmerkmal) und Distanz (als Rezeptionsmerkmal) sind für weite Bereiche der Kunst nicht gültig. 3. Ganzheit ist ein Poezitätskriterium (nicht ein Wertkriterium) lässt sich auch auf Trivialliteratur anwenden wird in hoher Literatur oft absichtlich durchbrochen und spielt in außerwestlicher Literatur eine weit geringere Rolle. 4. Autonomie lässt sich ebenfalls auf Kitsch- und Trivialliteratur anwenden und ist kein Wertbegriff sondern ein Seinsbegriff. 5. Transparenz (Vieldeutigkeit) ist nur als geleitete ein allgemein anerkannter Wertbegriff trifft jedoch auf weite Literaturbereiche nicht zu. Diese Wertmöglichkeit erfüllt sich nur in der individuellen Rezeption weshalb sie jeweils von zwei Seiten näher beschrieben werden muss: vom Werk und vom Rezipienten her. 6. Funktion eines Werkes (seiner Gattung entsprechend) steht als Wert zu dem der Originalität in Widerspruch und trifft außerdem auf Trivialliteratur stärker zu als auf hohe. (Vortrag vor dem Jap. Germanistenverband Keio Daigaku Tokyo 7.6.1997; In: Acta Humanistica 29/1 Foreign Langs. and Lit. S. No. 25 1998 20-86)
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