Herzliche Grüße

About The Book

In den Junitagen fing es an (und dauerte so fort bis Anfangs August) daß immer wieder ein regelmäßiger Besucher des Café Europa sich zur großen Kredenz begab in der die Kassiererin saß und ihr mit selbstgefällig gemütlichem Lächeln sagte: Also Fräulein Louisi heute sehen Sie mich für sechs Wochen zum letztenmal. Richten Sie sich ein paar Tränen her morgen fahr ich fort . . . . Das Fräulein Louisi hatte alle ihre Gäste gern. So wie ein Herr das drittemal hintereinander ins Café Europa kam bekam er beim Weggehen nicht nur einen Guten Tag- oder Gute Nacht-Gruß mit auf den Weg sondern auch ein sanftes Lächeln auf den Lippen des Fräulein Louisi ein herziges Neigen ihres Kopfes und einen aufmerksamen Blick aus ihren großen braunen Augen der dauerte bis die Glastür des Cafés geschlossen war. Das waren im Tag gewiß mehr als dreihundert sanfte Kopfnicken und aufmerksame Blicke und dafür verdiente sie es schon daß die Gäste sie durchwegs nur Fräulein Louisi nannten. Die dreihundert sanften Grüße wurden belohnt. Jeden Tag beugten sich wohl an zwanzig sehr fein gekleidete Herren - das Café Europa war ein sehr nobles Café in dem nur Professoren Privatiers Ministerialbeamte Geldverleiher und dergleichen vornehme Welt verkehrten - über die Budel hinderten Fräulein Louisi am Aufschreiben Einschänken der Liköre und Austeilen der Zuckerportionen um dafür die bedeutungsvolle Frage zu stellen: Na wie geht's Ihnen denn heute? Fräulein Louisi antwortete immer sehr lieb mit einem sozusagen in Worte übersetzten sanften Neigen des Kopfes. Das hieß: O danke sehr gut.
Piracy-free
Piracy-free
Assured Quality
Assured Quality
Secure Transactions
Secure Transactions
Delivery Options
Please enter pincode to check delivery time.
*COD & Shipping Charges may apply on certain items.
Review final details at checkout.
downArrow

Details


LOOKING TO PLACE A BULK ORDER?CLICK HERE