Erinnerungen an eine deutsche Nachkriegskindheit Glücklich ist wer vergisst was nicht mehr zu ändern ist: Das ist der Wahlspruch der Mutter die emotional für ihren Jungen nur wenig erreichbar ist. Im Februar 1945 flieht sie mit dem Neugeborenen vor den russischen Truppen; erst eineinhalb Jahre später findet sie der Vater der bei der SS war in einem dänischen Flüchtlingslager wieder. Zuflucht finden sie danach zunächst auf einem Bauernhof im Alten Land einige Jahre später dann am Stadtrand von Stade wo eine verlassene Kaserne zahlreichen Flüchtlingsfamilien als Unterkunft dient. Vor der Tristesse zu Hause flüchtet der Junge bei jeder Gelegenheit: zu seinen Freunden in Tagträume ins verbotene Englische Gebiet in die weite Landschaft der Elbmarschen auf lange Fahrradtouren in die erste aufregende und verwirrende Liebe. Immer wieder ist er mit dem undurchdringlichen Schweigen der Erwachsenen konfrontiert das nahezu alle Geschehnisse des Krieges und der Nazizeit umgibt. Mit all seinen unbeantworteten Fragen seinen Träumen und Sehnsüchten macht er sich auf die Suche nach seinem eigenen Weg. Ein tief berührendes Buch das die Erfahrungen der Kriegskinder-Generation beinahe körperlich spürbar macht - und das gleichzeitig in der Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte existenzielle Fragen aufwirft.
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