Minneklage oder Allegorie auf Wien

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur Medivistik Note: 10 Otto-Friedrich-Universitt Bamberg Veranstaltung: Walther von der Vogelweide Sprache: Deutsch Abstract: Das Konzept der Hohen Minne besagt dass man die Dame immer preisen soll. Wie lange aber kann man dies bei einer Frau aushalten die einem keine Beachtung schenkt? Wie lang muss man seine Angebetete umwerben bis man sich sofern einem keine gende zuteil wird eine neue Frau fr seinen dienest suchen darf? Walther hat diese Diskrepanz zwischen hfischem Ideal minne-Begehren und Hoffnungslosigkeit in seinem Lied Mn frowe ist ein ungendic wp (5223) thematisiert der bisherigen Forschung kursieren hauptschlich zwei Deutungen des Textes: Die erste betrachtet das Lied als konventionelle Minneklage die zweite sieht es als Allegorie auf Walthers Leben die seine Beziehung zum Wiener Hof reflektiert.1 Im Folgenden mchte ich beide Meinungen in meiner Arbeit diskutieren und abwgen welche Punkte fr die verschiedenen Interpretationen sprechen.Dazu werde ich zuerst ganz allgemein die Charakteristika des Klageliedes in der Hohen Minne betrachten und prfen inwiefern sich der Text 5223 tatschlich in diese Kategorie einordnen lsst. Anschlieend soll es mein Ziel sein die umworbene Dame etwas genauer in Augenschein zu nehmen und ihre beschriebenen Eigenschaften anhand der Erwartungshaltung an Damen der damaligen Zeit herauszustellen um zu prfen inwieweit sie die Anforderungen eines hfischen Ideals erfllt und damit zu einem lohnenswerten Objekt der minne-Werbung wird. Im Anschluss daran soll untersucht werden wie die bisherigen Annherungsversuche durch den Sprecher des Liedes verlaufen sind und wie sich die Dame ihm gegenber verhalten hat um daraus auf den mglichen weiteren Verlauf zu schlieen und die Klage des Mannes genauer zu beleuchten. Womit hat er am meisten zu kmpfen und ist die Ablehnung an sich wirklich das Schlimmste fr ihn?