Rekonstruktion und Wiederaufbau. Zeitgeist oder Kulturgeschichte?

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Architektur Baugeschichte Denkmalpflege Note: 23 Brandenburgische Technische Universitt Cottbus (Studiengang Bauen & Erhalten) Veranstaltung: Seminar Methodische Grundlagen Sprache: Deutsch Abstract: In dieser Arbeit sollen die aufgefhrten Fallbeispiele der vergangenen 250 Jahre die geschichtliche Entwicklung der Rekonstruktion anhand ihrer zu Grunde liegenden Motivation aus dem gesellschaftlichen und politischen Kontext heraus erlutern ein Verstndnis fr die aktuelle Debatte zur sogenannten Rekonstruktionswelle schaffen und Basis fr die Teilnahme an dieser Kontroverse sein. In frheren Jahrtausenden und Jahrhunderten pflegten unsere Vorfahren ihr auf religisen ideologischen und materiellen Ursprngen beruhendes Erbe von Generation zu Generation zu bertragen. Unser Wissen ber diese Vorgnge schpfen wir aus den Kulturen des Fernen Ostens aus Lateinamerika und dem Islam. Fr Europa seien fr diese Tradition die Znfte mit ihren wandernden Gesellen genannt. Die Sorge um das Fortbestehen des Erbes bestand in der laufenden Erhaltung eines Bauwerkes und die Zusicherung der Funktion durch regelmigen Austausch verbrauchter Elemente oder dem Wiederaufbau nach der Zerstrung durch Menschenhand oder die Natur. Nicht wissenschaftlich fundierte Studien sprechen von einem Wartungsintervall von 52 Jahren bei prkolumbischen Tempel- und Palastbauten in Latein- und Sdamerika. Bei Bauten asiatischer Vlker wie zum Beispiel dem Shinto Heiligtum von Ise werden alle Schreine seit ihrer Entstehung im 7. Jahrhundert in einem Turnus von 20 Jahren neu errichtet wobei von der handwerklichen Tradition nicht abgewichen werden darf. Fr die Begriffe Rekonstruktion und Wiederaufbau bestehen in der aktuellen sprachlichen Artikulation unterschiedliche Definitionen und Auffassungen. Zum einen wird mit ihnen die gesamte politische Umgestaltung d.h. die komplexe Erneuerung und Verbesserung der Arbeits- und Lebens