Stalins Vorstellungen von der Westgrenze der Sowjetischen Besatzungszone wurden bereits im Londoner Zonenprotokoll vom 12. September 1944 festgelegt und hatten bis 1989 in der innerdeutschen Grenze Bestand. In seiner Siegeserklärung am 9. Mai 1945 sprach Stalin vom jahrhundertelangen Kampf der slawischen Völker um ihre Existenz und Unabhängigkeit der mit dem Sieg über die deutschen Okkupanten und die deutsche Tyrannei geendet habe. Das bezieht sich auf die deutsche Diskussion in der seit dem 19. Jahrhundert deutsche Historiker und Politiker die Eroberungen von slawisch besiedeltem Gebiet seit dem 10. Jahrhundert über Elbe und Saale hinaus rechtfertigten. Das NS-Regime wollte diese Ausdehnung mit dem Kampf um Lebensraum im Osten auf slawischem Gebiet in einem Kolonialregime bis zum Ural ausdehnen. Die Antwort Stalins war nicht nur die Oder-Neiße-Grenze sondern die Westgrenze der späteren DDR die den größten Teil des einstigen slawischen Siedlungsgebietes umschloss. Die Antwort erfolgte also im Sinne des ebenfalls kolonialistischen russischen Imperialismus in Gestalt des sowjetischen Sozialismus indem er sich spiegelbildlich in die gleiche Tradition wie die besiegten Deutschen stellte.
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