Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim Holzminden Göttingen Sprache: Deutsch Abstract: Die uns vertraute traditionelle Kernfamilie bestehend aus Vater Mutter und mindes-tens einem Kind hat Konkurrenz bekommen von einem Modell das viele verschie-dene Namen trägt: Stieffamilie Folgefamilie Legofamilie oder Patchworkfamilie. Nach Schätzungen gibt es in Deutschland mittlerweile 26 Millionen solcher Famili-ensysteme was ungefähr jedem 5. Haushalt entspricht und zahlenmäßig nur noch von der Kernfamilie sowie der Ein-Elternfamilie übertroffen wird. Eine Erfindung der Neuzeit sind Stieffamilien dennoch nicht. Aufgrund der hohen Wochenbettsterblichkeit und infolge von Kriegen waren sie in früheren Zeiten eben-so verbreitet sodass nach dem Zweiten Weltkrieg etwa ein Viertel der Kinder eine neue Partnerschaft eines Elternteils erlebte. Geändert haben sich allerdings die Ent-stehungshintergründe denn während Stieffamilien bis in das 20. Jahrhundert in der Regel eine durch Schicksalsschläge erzwungene Lebensform darstellten um das wirtschaftliche Überleben der Familie zu sichern werden sie heute frei gewählt und entstehen meist nach einer Scheidung oder Trennung. Nur in 6 % der Fälle geht der Gründung einer Stieffamilie der Tod eines Ehepartners beziehungsweise Elternteils voraus während in rund 88 % eine Trennung und in 8 % eine nichteheliche Geburt ursächlich für die Entstehung des neuen Familiensystems sind.
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